Wildgehege Hufeisen
Das Wildgehege Hufeisen liegt mitten im Herz des Veldensteiner Forsts. Zwischen hohen Bäumen mitten im Wald gelegen, laden uns ein paar der bei uns heimischen Tiere dazu ein, quasi in ihrem Wohn- und Schlafzimmer vorbei zu schauen.
Die Tiere können sich im Gehege frei bewegen. Aus diesem Grund ist es wichtig, ein wenig Zeit mitzubringen, denn es kann sein, dass man manchmal ein wenig warten muss, bis die Tiere sich aus der Deckung wagen.
Vom großzügigen Parkplatz sind es nur ein paar Meter bis zum Eingang. Das Gehege ist im Übrigen nicht nur mit dem Kinderwagen, sondern auch mit dem Rollstuhl befahrbar und eignet sich somit bestens für einen Ausflug für die ganze Familie.
Der Eintritt für Erwachsene fällt mit 2€ recht niedrig aus und wird direkt am Kassenautomaten einbezahlt. Dazu steht auch ein Geldwechselautomat bereit, falls man kein Münzgeld im Geldbeutel hat. Direkt nach dem Durchschreiten der Pforte kann man für 1€ fertig abgepacktes Futter für die Wildtiere kaufen. Das Mitbringen von eigenem Futter oder gar Essensresten ist verboten und man sollte sich hier auf jeden Fall auch daran halten, damit die Tiere nicht krank werden.
Direkt nach dem Eingang sind die einzigen Tiere des Geheges untergebracht, die in einer extra Wald-Suite leben: die Wildschweine. Aufgrund ihrer Größe und ihrer Kraft sowie einem äußerst ausgeprägten Beschützer-Instinkt der Muttersau gegenüber ihren Babys ist dies mit Sicherheit sinnvoll, um Unfälle zu vermeiden.
Die Wildschweine kommen recht nah an die Einzäunung, da sie wissen, dass die Besucher ab und an Futter dabei haben und warten darauf, dass etwas abfällt. Wir konnten die Wildschweine am Wochenende beim ausgeprägten Wellnessen beobachten: der Rücken wurde ausgiebig an einem Baum gekratzt, es wurde sich zur Abkühlung gesuhlt und anschließend mit Staub das Fell gepudert. Und nach der ganzen Anstrengung kann ein Schönheitsschlaf auch nicht schaden. Dazu wurde das Bett mit ordentlich Grünzeug ausgelegt. Das hat den Vorteil, dass man beim kleinen Hunger zwischendurch nicht aufstehen, sondern direkt das Bettzeug verspeisen kann. Praktisch.
Nach dem Wildschweingehege folgt man einfach dem Rundweg durch die Anlage. Jetzt braucht’s ein wenig Glück! Denn wenn sich die Tiere nicht zeigen möchten, wird man wohl auch keins zu Gesicht bekommen. Wir hatten allerdings Glück.
Wir begegneten Muffelwild, mit seinen beeindruckenden geschneckten Hörnern, Sika- und Damwild mit den großen und sanften Augen und Hirschen, wovon einer direkt aus einem Harry Potter Roman herausgestiegen schien und der andere scheinbar unsäglichen Hunger hatte. Dieser scheute sich nicht das Futter direkt aus der Hand zu fressen und wusste genau, wie er seine beeindruckenden Schaufeln am Kopf dazu einsetzen muss, um seiner Bitte Nachdruck zu verleihen. Erst als das Futter komplett verspeist war, zog hirsch sich zurück in den Wald.
Wer in dem Wildgehege nach exotischen Tierarten sucht, wird mit Sicherheit enttäuscht sein. Wer allerdings in Kontakt mit unseren Freunden des Waldes kommen möchte, der ist hier genau richtig und wird mit einer Fülle an Eindrücken und Begegnungen und gut geerdet nach Hause gehen.